L-Carnitin | 541-15-1

L-Carnitin, manchmal auch einfach Carnitin genannt, ist ein Nährstoff, der aus den Aminosäuren Methionin und Lysin in Leber und Nieren hergestellt und im Gehirn, Herzen, Muskelgewebe und Sperma gespeichert wird. Die meisten Menschen produzieren ausreichende Mengen dieses Nährstoffs, um gesund zu bleiben. Bestimmte medizinische Erkrankungen können jedoch die Carnitin-Biosynthese verhindern oder ihre Verteilung auf Gewebezellen hemmen, wie z. B. Claudicatio intermittens, Herzerkrankungen und bestimmte genetische Störungen. Einige Medikamente können auch den Carnitinstoffwechsel im Körper beeinträchtigen. Die Hauptfunktion von L-Carnitin besteht darin, Lipide oder Fette in Treibstoff zur Energiegewinnung umzuwandeln.
Seine Aufgabe besteht insbesondere darin, Fettsäuren in die Mitochondrien eukaryotischer Zellen zu transportieren, die sich in den Schutzmembranen befinden, die die Zellen umgeben. Dabei unterliegen die Fettsäuren einer Beta-Oxidation und zerfallen zu Acetat. Dieses Ereignis löst den Krebszyklus aus, eine Reihe komplexer biologischer Reaktionen, die für die Energieversorgung jeder Zelle im Körper unerlässlich sind. L-Carnitin spielt auch eine Rolle bei der Erhaltung der Knochendichte. Leider wird dieser Nährstoff zusammen mit Osteocalcin, einem von Osteoblasten abgesonderten Protein, das an der Knochenmineralisierung beteiligt ist, im Knochen weniger konzentriert. Tatsächlich sind diese Mängel die Hauptfaktoren, die zur Osteoporose bei Frauen nach der Menopause beitragen. Studien haben gezeigt, dass dieser Zustand durch eine L-Carnitin-Supplementierung umgekehrt werden kann, wodurch der verfügbare Osteocalcin-Spiegel erhöht wird.
Weitere Probleme, die mit einer L-Carnitin-Therapie behoben werden können, sind eine verbesserte Glukoseverwertung bei Diabetikern, eine Verringerung der mit dem chronischen Müdigkeitssyndrom verbundenen Symptome und eine verbesserte Schilddrüsenregulation bei Menschen mit Hyperthyreose. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Propionyl-L-Carnitin zur Verbesserung der erektilen Dysfunktion bei Männern beitragen und die Wirksamkeit von Sidenafil, dem unter der Marke Viagra vertriebenen Medikament, steigern kann. Darüber hinaus haben Untersuchungen gezeigt, dass dieser Nährstoff die Spermienzahl und -motilität verbessert.